Everybody Wants Some!: Eine College-Komödie, die nicht ganz zu überzeugen vermag (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Voller Tatendrang erreicht der talentierte Baseballspieler Jake (Blake Jenner) im Sommer 1980 ein College in Texas. In den Tagen vor Schulbeginn verfängt sich Jake in einer Mischung aus endlosem Partyrausch und existentiellen Fragen über seine Zukunft, seine Hormone und seine Sehnsüchte ...
Kritik: Sein „Boyhood“ (2014) war ein Meisterstück. Doch Regisseur Richard Linklaters neuster Film ist enttäuschend. In Anlehnung an das anarchische Komödienspektakel „Animal House“ versandet die repetitive Party- und Sportgeschichte in zusammenhanglosen Episoden. Normalerweise besticht Linklater durch seine genaue Betrachtung von Figuren in Alltagssituationen. Doch in „Everybody Wants Some!“ gibt er sich eher lustlos oberflächlich, ohne jegliche Substanz. Obwohl ein paar philosophische Einschübe das Herz der Geschichte erahnen lassen, sind die Figuren zu dünn und auch oft zu unsympathisch gezeichnet, als dass man mitfühlen möchte.
Fazit: Nach 25 Jahren Richard Linklater-Faszination verlässt man das Kino mit einer gewissen Gleichgültigkeit. Die College-Komödie ist weder Meisterwerk noch Debakel, enttäuscht aber auf der ganzen Länge. Die Hoffnung auf einen nächsten (besseren) Streifen dieses hochbegabten Autodidakten bleibt jedoch.
Serge Zehnder
Everybody Wants Some! / College-Komödie / USA 2016 / Regie: Richard Linklater / Mit: Blake Jenner, Glen Powell, Tyler Hoechlin. Zoe Deutch, Temple Baker,Wyatt Russell u.a. / Verleih: Pathé Films AG / 117 Minuten / Kinostart: 2. Juni 2016